Die Architektur der Zugspitze

Holger Müller • 18. September 2022

Die neue Zugspitz-Seilbahn

Seit Dezember 2017 fährt sie: Die topmoderne Seilbahn Zugspitze. So gelangt man heute auf den höchsten Berg des Bundesrepublik mit Komfort und Rundum-Blick. Und nur einmal Schaukeln am einzigen Mast auf dem Weg nach oben (oder unten).
Insgesamt folgten sechs Jahre Bauarbeiten auf die Planung, unter spektakulären und herausfordernden Bedingungen auf knapp 3.000 Metern Höhe, benötigten Planung und Bau für dieses Projekt der Superlative, das für die gesamte, vorwiegend touristisch geprägte Region ein modernes Infrastruktur-Highlight darstellt. 

Die nahezu komplett verglasten Großraumkabinen bieten jeweils Platz für über 100 Personen und können bis zu 580 Personen pro Stunde ohne Wartezeiten auf den Gipfel befördern. Dabei passieren sie die mit 127 Metern weltweit höchste Stahlbaustütze für Pendelbahnen, überwinden den weltweit größten Gesamthöhenunterschied von 1.945 Metern in einer Sektion sowie das weltweit längste freie Spannfeld mit 3.213 Metern.

Drei Rekorde, die die Fahrgäste bei vollem Panoramablick unter anderem auf den malerischen Eibsee, die Waxensteine und die Alpspitze genießen können. Die den Touristen jedoch in nur ca. 15 Minuten Fahrzeit kaum bewusst werden. Es sei denn, man hat sich mit den Tafeln in der Talstation vertraut gemacht.

Die integrierte Scheibenheizung ermöglicht selbst bei schlechtem Wetter ungetrübte Sicht und bei klarem Himmel reicht der Blick sogar bis weit über München hinaus. Dabei sind die beiden Kabinen mit ihrem edlen, dezenten Design selbst ein echter Hingucker.
So beeindruckend wie die Bahn, so imposant präsentiert sich die neue Bergstation heute. So beeindruckend war auch die technische Meisterleistung, diese auf knapp 3.000 Meter über dem Meeresspiegel zu errichten. Zu den größten Herausforderungen zählten neben der Höhenlage die Wetterbedingungen. Auch das Thema Logistik gestaltete sich spannend, musste doch wegen der begrenzten Lagerflächen am Gipfel vom Beton bis zum Stahlträger alles just-in-time angeliefert werden.


von Holger Müller 18. April 2023
Die Unternehmen sind auf der Suche nach Nachhaltigkeit und möglichen Alleinstellungsmerkmalen ei der Anwendbarkeit der Produkte. Der Kostenaufwuchs wird interpretiert über gestiegene Anforderungen und Qualitäten, über Digitalisierungsmöglichkeiten und smartem Komfort. Und so sind neue Player auf der Messe ebenso wie alte Bekannte.
von Holger Müller 16. April 2023
Schon mit Blick auf die aktuellen Projekte sind wir unterwegs, besichtigen andere Vorhaben und lassen uns inspirieren. Hier reden wir schon nicht mehr über jene Holz-Rahmen-Bauweise der 90er Jahre. Schon bei der Planung mit Massiv-Holz werden wir unterschiedliche Verarbeitungstechniken prüfen und merken: Hier ändert sich auch das Planen. Hier lassen sich alte HOAI-Denkweisen von Entwurfs- und Ausführungsplanungen nicht mehr wie gewohnt ins Projekt hinein organisieren. Ziegelbau war Ziegelbau. Stahlbeton war Stahlbeton. Aber Holzbau ist nicht gleich Holzbau. So ist es noch immer wichtig, raus zu gehen. Projekte anschauen. Gespräche führen. Ausprobieren. Lernen.
von Holger Müller 16. April 2023
Corona ist vorbei und wird uns dennoch mit seinen Nachwehen beeinflussen. In der Ukraine herrscht Krieg. Die Lieferketten waren oder sind noch unterbrochen und müssen neu geknüpft werden. Energie, Baupreise, Materialengpässe, politische Restriktionen, Genehmigungsverzögerungen, Fachkräftemangel (so etwas wie DDR 2.0), Inflation, steigende Zinsen machen Bauen kaum noch möglich. Der seidene Faden der Finanzierbarkeit wird immer dünner. Wie geht es also weiter mit der Logistik und den Immobilien der Branche? Wie werden sich die Auftraggeber, die Nutzer verhalten, wenn es um Lagerhallen und Infrastruktur geht. Werden die neuen Qualitäten wie Effizienz und Nachhaltigkeit dem Markt ein Attraktivitätsfundament geben? Noch ist die Multikrise nicht komplett in der Branche angekommen. Aber sie wird es. Und wir merken in den Diskussion: Es gibt Hoffnung. Es gibt Respekt. Aber es gibt nicht den einen Weg.
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